Donnerstag, 1. März 2012

Interview Prof. Barmettler, ZHDK, 01.03.2012

Ein sehr interessantes Gespräch, Rudolf Barmettler hat Ende der 70er Jahre an einer Forschungsarbeit bei Hans-Rudolpf Lutz mitgearbeitet und war viele Jahre Leiter der visuellem Kommunikation in Zürich.

Von ihm wollte ich seine Prognosen über die Zukunft der Typographie hören. Diese fiel nicht sehr rosig aus, er war u. a. der Ansicht, dass diese eigentlich durch einen kulturell nicht geprägten Zeichensatz ersetzt werden sollte. Also Beispiel erwähnte er das Zeichen für Fische fangen, eine sehr reduzierte Zeichnung einer Hand und eines Fisches, welche von jedem Mensch verstanden wird.

Da ich zuerst mit einer Idee eines Schriftengenerators zu ihm kam, war ich relativ überrascht, dass er mich  auf die Kraft der Zeichen brachte. Ich recherchierte ein wenig und kam natürlich dann auch auf Gegenstimmen: Der internationale Handel fördert die Universalität, doch der Wunsch der modernen Gestalter des frühen 20. Jahrhunderts nach einer transparenten, selbstreferenziellen Typografie führt ins Leere. Auf der Suche nach vermeintlicher formaler Neutralität schaffen Gestalter wie Jan Tschichold Kompositionen, die stark ideologisch aufgeladen sind. Versuche, Schriftformen aller kulturellen Assoziationen zu berauben, scheinen den gegenteiligen Effekt zu haben und solche Bezüge als unausweichlich hervorzuheben. (Emily King, Poster Collection, Letters Only 2010)


Aber falls dem so wäre, so könnte mein Schriften-Generator welche mit Körpersteuerungen funktionieren würde, auch als Abgesang der Schrift, als Ihr "Funeral" angesehen werden. War es früher ein Expertenfeld (Typografie), so kann nun jeder seine Schrift innert Minuten erstellen - ohne Computerkenntnisse, lediglich mit den Bewegen seines Körpers.

Daraufhin erstellte ich mein erstes Konzept für die Bewegungssteuerungen und vertiefte mich noch ein bisschen in die generative Typografie. Schlussendlich entschied ich aber, mich dem Thema der "interaktiven Plakate" zu widmen.





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